Zwei Wismarerinnen in Schwerin ausgezeichnet

Die beiden jungen Frauen halten ihre Urunden sowie Blumensträuße in der Hand. Sie stehen vor Bannernder Schweriner Wissenschaftswoche und der Hochschule Wismar.
Die beiden Wismarer Absolventinnen Lisa Brune (links) und Carolin Peters wurden zu Beginn der Schweriner Wissenschaftswoche mit dem Schweriner Innovationspreis 2024 ausgezeichnet.
Quelle: Hochschule Wismar/KB

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(Schwerin/Wismar) Zwei Absolventinnen der Hochschule Wismar, Carolin Peters M. Eng. und Dipl.-Des. Lisa Brune, haben am Abend des 4. November 2024 je einen Schweriner Innovationspreis 2024 für ihre herausragenden Abschlussarbeiten entgegengenommen. Außerdem wurden Franziska Bannwart, die an der Medical School Hamburg (MSH) promoviert, und Nicolai Bauchrowitz, Alumnus der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) mit je einem der insgesamt vier Schweriner Innovationspreise ausgezeichnet. Die Auszeichnung fand im Rahmen der Eröffnung der Schweriner Wissenschafts-woche in der IHK zu Schwerin statt. Der Preis wurde zum 13. Mal vom „Förderer von Hochschulen in Schwerin e. V.“ ausgelobt und von der Stadtwerke Schwerin GmbH gestiftet.

Gewässer als Wärmespeicher
Die Wismarer Alumna Carolin Peters hatte sich mit ihrer Master-Thesis zum Thema „Thermische Nutzung von Oberflächengewässern in Deutschland - Grundlagen und Potentiale“ um den Schweriner Innovationspreis beworben. Nicht nur Prof. Dr.-Ing. Bärbel Koppe und Prof. Dr.-Ing. Pascal Brinks, die ihre Abschlussarbeit betreut hatten, waren von der besonderen Leistung der jungen Frau überzeugt, auch die Schweriner Jury bewertete diese als preiswürdig. Ein bekannter Fakt, dass Oberflächengewässer im Frühling und Sommer Wärme über die direkte Sonneneinstrahlung sowie über oberflächennahe Luftschichten aufnehmen und sie im Winter wieder an die Umgebung abgeben, ist Kern von Carolin Peters´ Untersuchungen gewesen. Denn die thermische Nutzung von Oberflächengewässern hat das Potential für bedeutende Einsparungen an fossilen Brennstoffen zum Heizen sowie Elektrizität zum Kühlen.
Umfassende Informationen zu diesem Potential zu sammeln und wissenschaftlich aufzubereiten war eine Aufgabe der Master-Studentin gewesen. Im Rahmen ihrer Arbeit hat sie beispielhafte Potentialanalysen für die unterschiedlichen Oberflächengewässertypen Binnensee, Binnenfluss, Tideästuar und Küstengewässer in Deutschland durchgeführt. Dabei hat sich Frau Peters auf die Gewässer in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen konzentriert und konnte für diese ein enormes Potential nachweisen. Mit ihrem Bezug auf energetische, ökologische, rechtliche und politische Anforderungen leistete Carolin Peters einen wesentlichen Beitrag zum regionalen und nachhaltigen Ausbau der Erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung der ökologischen Auswirkungen auf die Gewässer. Dies wiederum kann einen Beitrag zum Erreichen der nationalen und europäischen Klimaschutzziele des Pariser Weltklimaabkommens leisten.
Carolin Peters hatte ihr gesamtes Studium – zunächst den Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen und sofort im Anschluss den Masterstudiengang – innerhalb von insgesamt fünf Jahren trotz der besonderen Herausforderung als Mutter von zwei Kindern erfolgreich absolviert. Bereits ihre Bachelorarbeit hatte sie mit Auszeichnung abgeschlossen und unmittelbar im Anschluss an ihre erfolgreiche Master-Abschluss im Juni dieses Jahres ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Wismar aufgenommen. Ihr nächstes großes Ziel ist aufbauend auf dem Thema der Master-Thesis die Promotion im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Nachhaltige Objekte, urbane Strukturen, Materialien und Verfahren“ der Wismarer Hochschule in Kooperation mit der Universität Rostock.


Dämmerland nach Zusammen/riss
Mit einem Brettspiel war Preisträgerin Lisa Brune zur Innovationspreisverleihung nach Schwerin gereist. Damit präsentierte sie jedoch nur eines der Ergebnisse ihrer Diplomarbeit zum Thema „ZUSAMMEN/RISS. Interview-Studie mit Nachwendekindern aus Ost und West/Gestaltung eines kooperativen Spiels“. Denn ihre Diplomarbeit besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil wird die Recherche zum Verhältnis von Ost- und Westdeutschland dargestellt und im zweiten Teil eine Paarinterviewstudie mit Nachwendekindern aus Ost und West. Der dritte Teil beschreibt die Entwicklung und Umsetzung des kooperativen Spiels „Dämmerland. Jede Mauer hat zwei Seiten“. Das Werk umfasst über 150 Seiten und wurde durch ein aufgenähtes Booklet zu den gestalterischen Entscheidungen für das Spiel als vollständiges Set ergänzt. „Lisa Brune hat mit ihrer Diplomarbeit ein herausragendes und umfangreiches Projekt vorgelegt, das aus einer tiefgehenden Recherche, einer eigenen empirischen Studie und der kreativen Gestaltung eines kooperativen Spiels besteht. Besonders hervorzuheben ist die sorgfältige und umfassende Bearbeitung der komplexen und schwierigen Thematik der Ost-West-Unterschiede.“, so die Betreuerin ihrer Diplomarbeit, Prof. Dr. Christine Linke. Zweitbetreuer der Arbeit war Prof. Björn Kernspeckt. Lisa Brune, Studiengang Kommunikationsdesign und Medien, hat sich nicht gescheut diese tief verwurzelten Unterschiede in ihrer Arbeit darzustellen und zu analysieren. Der gut recherchierte Text ist sogar spannend geschrieben, was den Lesenden einen differenzierten und erhellenden Blick auf die Thematik eröffnet. Lisa Brunes Arbeit ist gesellschaftlich relevant und besonders wichtig für Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern, wo die Ost-West-Thematik weiterhin zentral bleibt. Ihr kooperatives Spiel „Dämmerland“ ermöglicht es, spielerisch Stereotype zu reflektieren und den Dialog zwischen Ost und West zu fördern. Auch wenn es sich an Menschen aller Altersgruppen richtet, wären nach Lisa Brunes Sicht noch ein paar Testrunden sinnvoll, um es nach seiner sehr kurzen Entwicklungszeit noch feiner abzustimmen. Auf jeden Fall bietet es eine kreative und unterhaltsame Möglichkeit, gesellschaftliche Unterschiede zu thematisieren und Brücken zu schlagen, was vor allem für die regionale Kultur- und Bildungsarbeit wertvoll ist. Die gebürtige Berlinerin wird Ende dieses Jahres aus beruflichen Gründen aus der Hanse- in ihre Heimatstadt zurückkehren. Im Gepäck wird sie dann neben einer an der Hochschule Wismar erworbenen Riesenportion Wissen und zahlreichen schönen Erfahrungen natürlich auch den Schweriner Innovationspreis 2024 haben.


Der Schweriner Innovationspreis
Seit 13 Jahren wird der Schweriner Innovationspreis während der Schweriner Wissenschaftswoche vergeben. Die Jury bestand in diesem Jahr aus Dr. Yvonne Adler, Internationale Studien- und Berufsakademie in Schwerin, Prof. Eike Fischer, Stellv. Vorstand der Förderer von Hochschulen in Schwerin, Prof. Dr. med. Dr. phil. Rainer Petzina, Medical School Hamburg (MSH), Prof. Dr. Thomas Freiling, Erster Prorektor der HdB, Gilda Goldammer, Unternehmenskommuni-kation der Stadtwerke Schwerin, und Prof. Dr.-Ing. Daniela Schwerdt, Prorektorin für Forschung der Hochschule Wismar. Die Jury hatte am 21. Oktober vier Preisträger_innen aus den Bewerbungen ausgewählt. Jeder der Preise ist mit 500 Euro dotiert.

Die Schweriner Wissenschaftswoche
Die Schweriner Wissenschaftswoche bezeichnet seit über 20 Jahren ein offenes Forum für die interessierte Öffentlichkeit – in besonderem Maße für Schüler-innen und Schüler, Studierende, Lehrende und Unternehmensangehörige. An fünf Tagen wird in Vorträgen und Workshops der aktuelle Forschungsstand zu relevanten Themen unserer Zeit aufgezeigt und es werden Anregungen für ein konkretes und nachhaltiges Handeln gegeben, in diesem Jahr unter dem Leitthema „Freiheit“. Informationen zu den beteiligten Partnern sowie dem aktuellen Programm für die gesamte Woche vom 4. bis zum 8. November 2024 können folgender Webseite entnommen werden: www.schweriner-wissenschaftswoche.de

Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
den Referenten der Prorektorin für Forschung Jan Oestreich
Telefon: 03841 753 78 75
oder per E-Mail: jan.oestreich@hs-wismar.de


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