Die Tagung "Eingewanderte und Dagebliebene, Durchgezogene und Abgewanderte: Mecklenburg und (Vor-)Pommern unter dem Einfluss wechselvoller Mobilitäten" findet als Höhepunkt des Themenjahres 2025 am 12. und 13. September 2025 in Güstrow statt.
Mobilitäten, Bewegungen von Menschen, Dingen und Wissen, sind ein bedeutender Faktor des Wandels und haben auch die Bevölkerung auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern über Jahrhunderte hindurch geprägt. Mobile Subjekte mit verschiedenen sozialen, kulturellen und religiösen Hintergründen stellten etablierte Normen und Verhaltensweisen in Frage und provozierten Reaktionen von den Eingesessenen. Das erforderte auf beiden Seiten Anpassungsleistungen, Neu- und Umorientierungen, und führte zu sozialräumlichen Veränderungen in ländlichen Gegenden, Dörfern und Städten. Mobile Objekte, Praktiken und Wissensbestände trafen auf vorhandene, wurden entweder aufgenommen oder abgelehnt, umgedeutet und funktional verändert. Das Ziel der Tagung besteht darin, derartige Transformationen, die als Folge von Mobilität auftreten, im Hinblick auf die historischen Bewohner von Mecklenburg und (Vor-)Pommern zu identifizieren, zu analysieren und ihre Auswirkungen auf regionale Identitäten zu erkunden.
Freitag, 12. September 2025
9.00 Uhr Begrüßung und Grußworte
Panel 1: Überall zu Hause?
Moderation: Gregor Rohmann
9:30 Uhr Sebastian Messal: Handel, Häfen, Schiffe – Mobilität im frühen Mittelalter im südlichen
Ostseeraum.
10:00 Uhr Matthias Hardt: Mobilität der Slawen
10.30 Uhr Pause
10:45 Uhr Philipp Höhn: Germans turn Westwards? Zur Migrationsgeschichte von hansestädtischen
Eliten nach Westeuropa
11:15 Uhr Carsten Jahnke: Interurbane Mobilität im Hanseraum
11.45 Uhr Zusammenfassung und Diskussion
12:00 Uhr Mittagspause
Panel 2: Ideenmigration (oder: Wissen auf Reisen)
Moderation: Florian Ostrop
13:30 Uhr Nils Jörn: Innovationen nur von außen?! Chancen und Probleme für neue Ideen in
Wismars Hanse- und Schwedenzeit
14:00 Uhr Michael Heinz: „Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen"? Einflüsse der
UdSSR auf Land und Landwirtschaft in Mecklenburg und Vorpommern 1945–1989
14.30 Uhr Pause
Panel 3: Neue Nachbarn
Moderation: Martin Buchsteiner
14:45 Uhr Wolfgang Eric Wagner: Woher kamen die ersten Besucher der Universität
Rostock?
15.15 Uhr Lena Mühlig: Interaktionsfelder von Eingewanderten auf Bornholm im 14. bis 16.
Jahrhundert
15.45 Uhr Pause
16.00 Uhr Michael Busch: Jüdische Migration nach und aus Mecklenburg
16.30 Uhr Lars Kirsch: Die SED-Kampagne „Industriearbeiter aufs Land“ als Versuch einer
sozialistischen Neugestaltung der ländlichen Sozialstruktur in den 1950er Jahren.
17.00 Uhr Zusammenfassung und Diskussion
Sonnabend, 13. September 2025
Panel 4: Unfreiwillig mobil
Moderation: Michael Heinz
09:30 Uhr Matthias Asche: Franzosen in Mecklenburg und Pommern im 18. Jahrhundert
– Hugenotteneinwanderung in Bützow, Stettin und Pasewalk
10:00 Uhr Jakob Schwichtenberg: Baltendeutsche Flüchtlinge im Mecklenburg der 20er
und 30er Jahre
10:30 Uhr Pause
10:45 Uhr Elmar Koch: Kriegsgräber
11.15 Uhr Florian Ostrop: Verschleppt, festgehalten, unerwünscht: Zwangsarbeit und
Displaced Persons in Mecklenburg (1939–1945)
11:45 Uhr Zusammenfassung und Diskussion
12:00 Uhr Mittagspause
Panel 5: In den Augen der ‚Anderen‘
Moderation: Wolfgang Eric Wagner
13:30 Uhr Reno Stutz: Vom Umgang mit dem „Fremden“ in Mecklenburg
14:00 Uhr Karin Ritthaler-Praefcke/Ulrike Stern: Niederdeutsch, Hochdeutsch und Polnisch.
Carl August von Pentz – Leben und schreiben im Dreiklang
14:30 Uhr Pause
14.45 Uhr Gregor Rohmann: Gewalt und Elitenmigration in Nordeuropa im
Spätmittelalter
15.15 Uhr David Vollmuth: Alles typisch oder was? – Migration in der Pflanzenwelt
Mecklenburg-Vorpommerns und ihre Auswirkungen auf Landschaften als
Identität
15:45 Uhr Zusammenfassung und Diskussion
16:00 Uhr Schlusswort