(Wismar/Neukloster, Ribnitz-Damgarten, Rostock, Schwerin, Sternberg) Schülerinnen und Schüler aus sieben Schulen Mecklenburg-Vorpommerns haben mit insgesamt 64 Papierkonstruktionen am diesjährigen Papierbrückenwettbewerb M-V in Wismar teilgenommen. Jede Brücke wurde im Prüflabor des Kompetenzzentrums Bau Mecklenburg-Vorpommern (KBauMV) einem Belastungstest unterzogen. Dieser Wettbewerb fand am Freitag, dem 7. Juli 2023, im Rahmen des Tages der Technik des VDI M-V statt. So konnten auch etliche der rund 650 daran Teilnehmenden die Siegerehrung und sogar die Messprozedur des 29. Papierbrückenwettbewerbes auf einem Bildschirm im Foyer des Hauses 6 verfolgten. Auf Platz 1 in der Kategorie bis einschließlich 8. Klasse kam die gemeinsam von Marvin, Eric und Carl gebaute Brücke, die mit 119,2 Gramm Eigengewicht 27,8 Kilogramm standgehalten hat. Den Siegern vom Goethe Gymnasium Schwerin folgte mit Leonard, Lüder, Julius und Johannes das Brückenbauteam vom Christophorus Gymnasium Rostock auf Platz zwei sowie die Mädchen der Grundschule Nordlichter Schwerin, Theresa, Matilda und Charlotte, auf Platz drei. In der Kategorie ab Klasse 9 siegte Raphael Zierke mit seiner 160,2 Gramm leichten Brücke, bei der eine Tragkraft von 200,5 Kilogramm nachgewiesen werden konnte. Max Gotham und Willi Witt kamen auf Platz 2 in dieser Kategorie vor Johann Ulmann und Fabian Wieck. Der Preis für die schönste Brücke wurde in diesem Jahr doppelt vergeben, an Ella Runde und Maxi Richter sowie Hannah Baars und Johanna Reggentin, die alle vier im Gymnasium Am Sonnenkamp in Neukloster lernen.
Stammgastschulen und Neulinge unter den Besten
Seit Jahren liefern sich die Schülerinnen und Schüler der Verbundenen Regionalen Schule und Gymnasium „David Franck“ aus Sternberg und des Richard-Wossidlo-Gymnasiums aus Ribnitz-Dammgarten Duelle um die ersten Plätze in der Kategorie ab Klasse 9. Auch in diesem Jahre waren die Sternberger mit ihrem Lehrer, Herrn Langpap, bzw. die Ribnitz-Damgartener mit ihrer Lehrerin, Frau Jahn, vor Ort um die Messungen zu verfolgen. Beide Lehrkräfte verstehen es immer wieder die Fantasie und Kreativität ihrer Jugendlichen zu wecken und diese mit dem vermittelten mathematisch physikalischen Wissen verknüpfen zu lassen. Aber auch wenn die Brückenbauaufgabe in den Unterricht oder in einen Wahlpflichtkurs eingebaut wird, so haben die Teilnehmenden in Eigenverantwortung aus handelsüblichem Zeichenkarton oder -papier und Papierleim eine Brückenkonstruktion zu bauen, deren Gesamtmasse 150 Gramm nicht überschreiten darf. Auch eine Mindestlänge von 400 Millimetern ist unbedingt einzuhalten, damit eine Messung möglich ist. Wenn die Belastbarkeit getestet wird, bedeutet das nicht nur die Bestimmung eines exakten Wertes, sondern auch, dass die akribisch konstruierte Brücke letztendlich deformiert wird. Zum Sieger werden schließlich die Teilnehmenden gekürt, deren Brücken der höchsten Belastung widerstanden haben. Bei der Auswahl der schönsten Brücke ist nicht die Tragkraft entscheidend, sondern ob die Jury durch die Extravaganz und Schönheit des Bauwerks überzeugt werden kann.
Acht Auszeichnungen für viel mehr Schülerinnen und Schüler
Für eine Besonderheit in diesem Jahr sorgte das optische Erscheinungsbild verschiedener Brücken. Denn die 5-köpfige Jury hatte eine Entscheidung mit dem Fokus auf die Schönheit zu fällen, die sich zur Qual der Wahl entwickelte. Letztendlich entschied sich die Jury zwei Preise mit Gutscheinen in Höhe von je 40 Euro zu vergeben. Darüber konnten sich Ella Runde und Maxi Richter sowie Hannah Baars und Johanna Reggentin freuen, die alle vier in einer 7. Klasse des Gymnasiums am Sonnenkamp in Neukloster lernen.
Der Sieger in der Kategorie ab Klasse 9 des letzten Jahres ist auch der diesjährige Champion, Raphael Zierke. Die Brücke des Zehntklässlers aus Ribnitz-Damgarten wog zwar 6 Gramm mehr, als die im letzten Jahr einge-reichte. Aber diese Brücke hielt stolzen 200,5 Kilogramm Belastung stand, also knapp ein Viertel mehr als die von 2022. Auch Raphaels Bruder, der mittlerweile studiert, hatte Siege beim Papierbrückenwettbewerb einheimsen können. Die Brückenkonstruktion von Max Gotham und Willi Witt schaffte es mit 128,3 Gramm Eigengewicht und einer Tragkraft von 154 Kilogramm auf Platz 2. Mit einem Abstand von rund 26,5 Kilogramm Tragfähigkeit (127,5 kg) und einer Eigenmasse von 123,2 Gramm folgen ihnen Johan Ullmann und Fabian Wieck. Beide Teams kommen von der Regionalen Schule und Gymnasium „David Franck“ aus Sternberg. Für jeden der drei Plätze wurden Urkunden und Gutscheine im Wert von 60, 90 bzw. 120 Euro überreicht.
Während in der Kategorie ab Klassenstufe 9 26 Brücken von drei Schulen gemessen wurden, waren es in der Kategorie bis 8. Klasse 38 Brücken von vier verschiedenen Schulen. Auf Platz 1 hatten sich Marvin, Eric und Carl mit ihrer Papierbrücke gekämpft, die 119,2 Gramm auf die Wagen brachte und erst bei 27,8 Kilogramm Druck nachgab. Gleich vier Jungs, Leonard, Lüder, Julius und Johannes hatten gemeinsam eine Brücke gebaut, die 146,9 Gramm Eigenmasse und 24,1 Kilogramm Tragkraft verzeichnete. Nicht nur für die Vier war die Teilnahme eine Premiere, sondern auch für ihre Schule, das Christophorus Gymnasium Rostock. Die Rostocker Schüler waren von zwei Fremdsprachen-lehrerinnen ihrer Schule zur Teilnahme motiviert und schließlich nach Wismar begleitet worden, nachdem die beiden Frauen über den Vater eines ihrer Schüler vom Papierbrückenwettbewerb erfahren hatten. Sowohl die Erst- als auch die Zweitplatzierten lernen in der 8. Klasse. Für eine Überraschung sorgten die Viertklässlerinnen Theresa, Matilda und Charlotte von der Grundschule Nordlichter in Schwerin. Ihre Papierbrücke wog 129 Gramm und hielt einer Belastung von 16,7 Kilogramm stand. Die drei jüngsten Platzierten konnten ihre Preise leider nicht persönlich entgegennehmen. Für jeden der drei Plätze wurden ebenfalls Urkunden und Gutscheine im Wert von 60, 90 bzw. 120 Euro überreicht.
Jury und Preise
Die Organisatoren des Wettbewerbs, das KBauMV als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Hochschule Wismar, die Ingenieurkammer M-V und das Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V, vergeben die Preise in drei Kategorien. Neben dem Spaß und der Anspannung erwarten die Schüler Prämierungen mit Gutscheinen in Höhe von 120 Euro für den 1. Preis, 90 Euro für den 2. und 60 Euro für den 3. Preis. Der Sonderpreis für die schönste Brücke in Höhe von 40 Euro wird einmalig, das heißt unabhängig vom Alter der Teilnehmer, vergeben. Wer diesen Preis erhält wird durch eine Jury bestimmt, zu der in diesem Jahr Dr. Gesa Haroske (KBauMV), Samira Korth (Bauingenieurstudentin der Hochschule Wismar), Torsten Habicht (VDI-Landesverbandsvorsitzender), Steffen Güll (Sprecher des Ingenieurrates M-V) und Daniela Kunze (Landesamt für Straßenbau und Verkehr) gehörten.
Mehr Informationen zum Wettbewerb und zu den Preisträgern sind auf der Webseite www.hs-wismar.de/papierbruecken bereitgestellt.
Kontakt
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte
direkt an die Mitarbeiterin des KBauMV,
Dr.-Ing. Gesa Haroske,
E-Mail: gesa.haroske@hs-wismar.de
bzw. telefonisch: 03841 753-73 59