Digitalisierung in der Raketenproduktion

im Bild zu sehen: Professor Dr.-Ing. Roland Larek im Produktionstechnischen Labor. Er ist Leiter des Teilprojektes an der Hochschule Wismar.
Professor Dr.-Ing. Roland Larek ist Leiter des Teilprojektes an der Hochschule Wismar.
Quelle: Hochschule Wismar

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im Bild zu sehen: Die Oberstufe der Ariane 6 Rakete im Bremer Werk der ArianeGroup
Die Produktion des Upper Liquid Propulsion Module (ULPM) bei der ArianeGroup dient als Beispielanwendung für ein intelligentes Störungsmanagement.
Quelle: ArianeGroup GmbH

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(Wismar/Bremen) Die drei Kooperationspartner aus Bremen und Wismar setzen ihre Zusammenarbeit auch nach dem erfolgreichen Abschluss des gemeinsamen Projektes „CoRiFe: Computergestützte Realisierung einer intelligenten Fertigung“ in den nächsten drei Jahren fort. Ebenfalls vom BMBF gefördert, widmen sich die beiden Hochschulen und das europäische Raumfahrtunternehmen im Projekt ISMA der Weiterentwicklung digitaler Methoden für die Erfordernisse eines intelligenten Störungsmanagements.

Industrie 4.0 steht für die Digitalisierung in der Produktion und zielt auf effiziente, dynamische und intelligente Prozesse ab. Mit Hilfe von mobilen Computern, Datennetzen und Datenbanken wachsen physische und digitale Wertschöpfungsketten zusammen.

Der Herausforderung, geeignete Methoden und Technologien für den Einsatz von Industrie 4.0 in der Raumfahrtindustrie zu entwickeln, stellten sich die Hochschulen Bremen und Wismar bereits im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes „CoRiFe: Computergestützte Realisierung einer intelligenten Fertigung“. Von 2016 bis 2019 entstand ein System, das durch den Einsatz moderner Endgeräte wie beispielsweise Smart Glasses die Mitarbeitenden in der Produktion in die Lage versetzt, jederzeit aktuelle Planungsdaten einzusehen und Störungen direkt an das Planungssystem kommunizieren zu können. Rückgrat des Ganzen ist das neu entwickelte Konzept des Maximalnetzplans, der nicht nur den Soll-Prozess kennt, sondern auch alternative Vorgehensweisen vorschlägt und dabei deren Vor- und Nachteile abwägt.

Nun startete die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit: Ebenfalls gefördert vom BMBF im Programm FHprofUnt mit insgesamt 377.000 Euro widmet sich das Konsortium die folgenden drei Jahre der Weiterentwicklung und Anpassung der Methoden an die Erfordernisse eines intelligenten Störungsmanagements. Erweitert um Methoden von Data Mining und künstlicher Intelligenz sollen Probleme in der Produktion zukünftig noch effizienter ausgewertet, gelöst und vermieden werden.
Prof. Dr.-Ing. Sven Oppermann, Projektleiter und Professor für Elektrotechnik und Simulatortechnik auf dem Gebiet der Aviation an der Hochschule Bremen, betont: „Die Digitalisierung schreitet mit riesigen Schritten in allen Bereichen der Produktion voran. Darum muss man sein Know-how ständig weiterentwickeln. Insofern ist das Projekt „ISMA: Intelligentes Störungsmanagement“ die konsequente Weiterführung der zuvor entwickelten Methoden und Prozesse.“

Prof. Dr.-Ing. Roland Larek, Teilprojektleiter an der Hochschule Wismar und Projektleiter des vorangegangenen Projektes CoRiFe, ergänzt: „Wir freuen uns besonders darüber, dass die Gutachterkommission, die unseren gemeinsamen Förderantrag geprüft hat, unsere Ideen schon zum zweiten Mal in Folge so überzeugend fand, dass sie diese zur Förderung ausgewählt hat. Das ist ein Beleg für die hohe Qualität und Relevanz unserer Forschungsarbeiten.“

Zum Einsatz werden die Ergebnisse in der Produktion der Oberstufe der Ariane 6 Rakete im Bremer Werk der ArianeGroup GmbH kommen. Prinzipiell sind sie aber auch auf andere Branchen übertragbar, wie beispielsweise der Ausrüstung von Luft-, Schienen- und Sonderfahrzeugen oder dem allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau.


Kontakte:

Hochschule Bremen, City University of Applied Sciences
Prof. Dr.-Ing. Sven Oppermann
E-Mail: sven.oppermann@hs-bremen.de
Tel.: +49 421 5905 3553

Hochschule Wismar,
University of Applied Sciences: Technology, Business and Design
Prof. Dr.-Ing. Roland Larek
E-Mail: roland.larek@hs-wismar.de
Tel.: +49 3841 753-74 58


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