(Wismar) Das Robert-Schmidt-Institut der Hochschule Wismar (RSI) hat am 9. Dezember 2020 mit einem symbolischen Spatenstich den Bau des ersten campuseigenen Makerspaces eingeläutet. Der Container-Bau inklusive kompletter Inneneinrichtung wurde von Studierenden der Fakultät Gestaltung konzipiert. Im Beisein des Rektors und von Vertreter_innen der studentischen Gremien enthüllte Projektleiter Prof. Michael Schleicher ein 1:25-Modell des Baus. Im Frühjahr 2021 soll die StartUpYard eröffnet werden.
Eine Probierinsel als Vision
Die Idee für die interdisziplinäre „Probierinsel“ auf dem Campus kam Regina Krause, Geschäftsführerin des Robert-Schmidt-Instituts (RSI), bei einem Auslandsbesuch in Südafrika im Jahr 2018. Vom dortigen Makerspace war sie so begeistert, dass sie eine eigene Projektskizze für ein Wismarer Pendant schrieb. „Wir stellen immer wieder fest, dass die Studierenden ganz viele Ideen haben, aber keinen Ort, an dem sie ihre Ideen zu einem gegenständlichen Prototyp machen können. Deshalb brauchen wir einen Makerspace, um endlich mal basteln, bauen und Spaß haben zu können“, unterstreicht Projektkoordinator Marc Schröder Krauses Vision eines Wohlfühlortes für Studierende aller Fakultäten, an dem sie als Lernpartner gemeinsam tüfteln. Ein Raum für Innovation, Austausch und Kooperation – ein Zuhause für Visionen und Utopien, für aktuelle Fragen der Ethik, der sozialen und ökologischen Verantwortung. Nach mehr als zwei Jahren intensiver Arbeit wird diese Vision nun Schritt für Schritt Wirklichkeit und voraussichtlich im Frühjahr 2021 die StartUpYard auf dem Campus eröffnet. Sie wird über drei Zonen verfügen: In der ersten Zone geht es darum, sich in entspannter Atmosphäre wohlfühlen und Ideen austauschen zu können. Die zweite Zone dient mit ihrem Maschinenpark und den Computerarbeitsplätzen dem Ausprobieren. Die dritte Zone ist als Multifunktionsraum ausgestaltet und kann interdisziplinären Teams zum Beispiel als Ort für Design-Thinking-Workshops oder sogar Yoga dienen.
Ein Projekt von Studierenden für Studierende aller Fakultäten
„Die Yard ist ein Ort von Studierenden für Studierende. Das ist uns wichtig“, so Marc Schröder, der betont, dass deshalb überall studentische Ideen einfließen würden. So haben beispielsweise die Innenarchitektur-Studentinnen Marrin Nissen, Vivien Abart und Tabitha Stephanie gemeinsam mit der Produktdesign-Studentin Lydia Hentschel das Innenraumkonzept der Yard – inklusive Möblierung – entworfen. Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften haben wiederherum Marketing-Ideen, Best Practices sowie Betreuungs- und Personalkonzepte von Makerspaces untersucht. Paul Wellmer – er studiert Produktdesign und arbeitet als studentische Hilfskraft am RSI – hat das 1:25-Modell gebaut. Er erstellt die Prototypen der Möbel in Originalgröße und testet sie. Seine handwerklichen und gestalterischen Fähigkeiten wird er später auch bei der Betreuung der Studierenden in der Yard einbringen: „Ich freue mich darauf mit Enrico, dem Werkstattleiter, viele Projekte zu realisieren und den Studierenden mit Fachtipps zur Tischlerei zu helfen. Denn es macht mir Spaß, Leuten etwas beizubringen.“
Einer von bundesweit 16 BMBF-geförderten Standorten
Neben Marc Schröder betreuen weitere vier Personen am RSI die StartUpYard. Enrico Kahl ist der Techniker im Team und wird künftig den Werkstattbereich leiten. Dr. Hartmut Domröse ist auf dem Campus bereits bekannt und vermittelt als Ideenscout zwischen Studierenden und Professor_innen. Carolin Landeck betreut das Veranstaltungsmanagement, übernimmt einen Teil des Projektmanagements sowie die Einbindung von Lehrveranstaltungen. Sabine Ihl ist verantwortlich für Gestaltung und Öffentlichkeitsarbeit.
Finanziert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis zum Frühjahr 2024 im Rahmen der Maßnahme „StartUpLab@FH“ des Programms „Forschung an Fachhochschulen“. „Wir sind stolz, einer von bundesweit 16 Standorten zu sein, die sich von den knapp 100 Einreichungen durchgesetzt haben“, sagt Professor Dr. Michael Schleicher, Projektleiter und Prorektor für Bildung.
Eröffnung zum zehnjährigen Jubiläum des RSI
Beim erfolgreichen Projektantrag kam dem RSI die langjährige Expertise in puncto interdisziplinärer Hochschulbildung zugute. Kreative Köpfe aller Fachrichtungen zusammen- und gute Ideen voranzubringen – damit hat man hier Erfahrung. Seit knapp zehn Jahren begleitet das Institut Studierende bei ihrer persönlichen Entwicklung – nicht zuletzt bei Gründungsvorhaben. Hier werden studentische Ideen bis zum erfolgreichen Markteintritt begleitet. „Natürlich ist die Yard auch gedacht, um vielversprechende Ideen weiterzuverfolgen“, sagt Projektkoordinator Schröder. Hier können studentische StartUps dank umfangreicher Ausstattung Prototypen bauen und diese erproben. Nach der langen, coronabedingten Durststrecke erhofft sich das Team eine große Nachfrage im kommenden Frühjahr. Julia Heuer, Finanzreferentin beim Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Hochschule und Betriebswirtschaftsstudentin, macht Hoffnung: „Die Studierenden freuen sich auf ein normales Studentenleben, darauf, wieder in Austausch mit anderen zu kommen und Veranstaltungen auf dem Campus zu haben.“ Der AStA vertritt als Gremium die Interessen der Studierenden.
Kooperation mit dem InnovationPort Wismar
Die Yard wird mit dem InnovationPort Wismar zusammenarbeiten, der derzeit parallel am Alten Hafen entsteht. Der Inkubator und Accelerator bietet exzellenten Wismarer Gründungen mit digitalen Geschäftsmodellen für sechs Monate einen Ankerplatz und umfangreiche Unterstützung in der Markteintrittsphase.
Kontakt
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Marc Schröder
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E-Mail: marc.schroeder@hs-wismar.de