(Wismar) Kerzenschein von glitzerndem Schnee reflektiert gehört im westeuropäischen Kulturkreis noch immer zum Bild von Weihnachten und steht vor allem für den Wunsch nach winterlicher Ruhe und Besinnlichkeit, aber auch Vorfreude auf das Fest. Wenn der Wismarer Campus vom 17. Dezember 2021 bis zum 29. Januar 2022 in ein besonderes Licht getaucht ist, dann ist das Ergebnis eines Wahlpflichtmoduls der Fakultät Gestaltung zu sehen. Sechs Studierende der Master-Studiengänge Architektur und Architectural Lighting Design haben sich dem weltweiten Phänomen der Winter- und Weihnachtsbeleuchtung gewidmet und ihre Interpretation auf dem Campus umgesetzt. Der offenen Campus lädt nicht nur Studierende, Lehrende und Beschäftigte ein diese saisonale Besonderheit zu genießen, sondern ebenso Wismarer und deren Gäste.
Kulturell geprägte Lichtsymbolik
„Licht spielt in der Kulturgeschichte eine große Rolle, insbesondere in der Theologie gibt es viele symbolische Verwendungen von Licht“, so Prof. Dr. Thomas Römhild, der den Wahlpflichtkurs leitet. Die menschlichen Vorstellungen von angemessenem Licht basieren meist auf alten Traditionen, die sich auf natürliche Lichtquellen wie die Sonnenscheibe, den Sonnenstrahl, das Feuer oder die einzelne Flamme beziehen und die Erwartungen an künstliches Licht bis heute prägen. In dem Seminar „Light and Symbols/Christmas Lighting for the campus“ haben sich die beteiligten Studierenden auf das weltweite Phänomen einer besonderen Weihnachtsbeleuchtung konzentriert. Ein Ziel war es zu prüfen, ob es möglich ist, eine saisonale Beleuchtung auf dem Hochschulcampus zu implementieren. Eine Umsetzung war nicht verpflichtend vorgegeben.
Wissenschaftliche Herangehensweise und persönliche Erfahrungen
Jeder Mensch sammelt seine eigenen Erfahrungen im täglichen Umgang mit Licht. Daraus entstehen Erwartungen an die Gestaltung von und mit Licht in der Architektur. „Persönlichen Erfahrungen der Teilnehmenden spielen in diesem Seminar eine besondere Rolle, weil die Lichtsymbolik kulturell geprägt ist“, so Bipin Rao, der als Werkstattleiter Licht die Studierenden betreut. Diese erläutern ihre Installation folgendermaßen: „Die Projektionen der Winterlichter auf dem Campus beziehen sich auf die Bauhaus- und russischen Vkhutemas-Schulen, die seit über 100 Jahren die Gestaltungspraxis prägen. So sind die zu sehenden Muster inspiriert von geometrischen und abstrakten Formen. An sieben verschiedenen Stellen in zentralen Räumen der Hochschule wurden Tageslichtprojektoren aus dem Altbestand der Hochschule platziert. Von diesen Geräten aus werden Muster auf die Böden sowie die Fassaden des öffentlich begehbaren Raums projiziert, um den nächtlichen Campus in winterliches Licht zu tauchen. Elva Waniza, Ksenia Karmolina, Maksim Dadin, Maria Llina, Martin Flugelman und Yuri Astakhov die aus Argentinien, Indonesien und Russland kommen, gestalten mit ihrem Spiel von Licht und Schatten den Campus neu. Sie möchten dieses zeitlich begrenzte Ereignis als ihr Geschenk an die Hochschulgemeinschaft, deren Freunde und Besucher verstehen und so das Teilen von Momenten und das Zusammenkommen in der Kälte des Winters zu fördern. Mit einer Zeitschaltung haben sie dafür gesorgt, dass sich jede und jeder täglich von 16:00 Uhr bis 22:00 Uhr in eine besondere Lichtstimmung versetzen lassen kann.
Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
Prof. Dr.-Ing. Thomas Römhild
Telefon: 03841 753-76 02
E-Mail: thomas.roemhild@hs-wismar.de
oder
Bipin Rao, M. Sc.
Telefon: 03841 753-74 26
E-Mail: bipin.rao@hs-wismar.de