(Schwerin/Wismar/Rostock/Hamburg) Henning Rüß M. Eng. und Tobias Fuchsluger M. Eng., beide Absolventen des Masterstudienganges Bauingenieurwesen der Hochschule Wismar, haben am Abend des 21. November 2022 je einen der drei Schweriner Innovationspreise 2022 für ihre Masterarbeit entgegengenommen. Auch Martin Gerasch, Alumnus der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) erhielt für seine Bachelorarbeit einen der Preise. Die Auszeichnung fand im Rahmen der Eröffnung der Schweriner Wissenschaftswoche in der IHK zu Schwerin statt. Der Preis wurde zum neunten Mal vom „Förderer von Hochschulen in Schwerin e. V.“ ausgelobt und von der Stadtwerke Schwerin GmbH gestiftet.
Grüner Beton im Laborexperiment
„Laborexperimentelle Modelluntersuchungen zur Realisierung eines ‚grünen‘ Betons auf Basis von Recyclingzement und Recyclinggesteinskörnung“ lautet der Titel der Masterthesis von Henning Rüß M. Eng. Während deren Erarbeitung wurde er von Prof. Dr. Winfried Malorny und Dr. Agata Wygocka-Domagallo am Bereich Bauingenieurwesen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften betreut. Die nachhaltige Wiederverwertung des Baustoffs Beton ist ein Thema, mit dem sich viele Forschungseinrichtungen befassen. Student Rüß, der sich mehr Einsatz gegen die Klimakrise wünscht , hat zu diesem unter Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsaspekten sehr relevanten Forschungsfeld einen innovativen Beitrag geleistet. Auf den Erkenntnissen seiner Arbeit werden von Professor Malorny initiierte Forschungen weiter aufbauen.
Mit einer solch erfolgreichen Leistung hätte der heutige Preisträger vor einigen Jahren überhaupt nicht gerechnet. Denn mit seinen Abiturnoten fühlte er sich zunächst nicht gut genug für ein Studium und die Wissenschaft. Deshalb ist er u. a. einem Freund aus seiner Heimatstadt Parchim dankbar, der ihn überzeugt hat zu studieren und das sogar dual. Bereichernd für seine Arbeit fand er auch die Beziehung zu einem Designer, welcher ihm vor Augen geführt hat, dass Ästhetik und Technik keine Widersprüche sein müssen. „Ich glaube, dass wir etwas aus unserer Komfortzone herausmüssen und uns selbst überraschen können“, resümiert der junge Bauingenieur. Beruflich ist er seinem Heimatbundesland Mecklenburg-Vorpommern treu geblieben und arbeitet derzeit als Projektingenieur in der Vauwerk GmbH in Rostock. Damit ist Henning Rüß auch als Planungsingenieur für Tiefbau und Technische Gebäudeausrüstung tätig.
Mit Schwammstadt zum Preis
Tobias Fuchsluger M. Eng. hat in seiner Masterarbeit das Konzept der „Schwammstadt“ auf das nur wenige hundert Meter vom Wismarer Campus entfernte Gebiet „Am Dreweswäldchen“ angewendet. Dieses Konzept beinhaltet städtebauliche Maßnahmen zum Zurückhalten von Niederschlagsabflüssen und zur Förderung des natürlichen Wasserhaushaltes, um innerstädtische Überflutungen und Wärmeinseln zu verringern. „Mit Blick auf die Folgen des Klimawandels werden die Prinzipien des Schwammstadtkonzepts künftig sowohl national als auch international immer mehr an Bedeutung gewinnen“, blickt Tobias Fuchsluger voraus. Als Masterstudent hat er das bestehende Entwässerungskonzept zum Projektgebiet überarbeitet und eine alternative Variante entworfen, mit welcher die örtlichen niederschlagsbedingten Abflüsse gespeichert, gedrosselt abgeleitet und zum Teil genutzt werden können. Mit seiner theoretischen und anwendungsorientierten Bearbeitung des Themas hat er einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigen, kommunalen Infrastrukturplanung geleistet. Und so verwundert es nicht, dass Teile seines Arbeitsergebnisses durch die städtischen Stellen diskutiert werden. Während der Masterarbeit wurde Tobias Fuchsluger von Professorin Dr.-lng. Bärbel Koppe am Bereich Bauingenieurwesen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften betreut. Als Zweitbetreuer stand ihm Dipl.-Ing. Heinz-Josef Wöhrmann von der Firma EIFFAGE Infra-Hochbau GmbH mit Sitz in Münster zur Seite.
Bereits seit acht Jahren ist Tobias Fuchsluger für sein heutiges Unternehmen, der iwb Ingenieure Infrastruktur GmbH und Co. KG, tätig. Zunächst absolvierte er dort seine Ausbildung zum technischen Zeichner. Anschließend sammelte der gebürtige Hamburger seine ersten Praxiserfahrungen als angehender Bauingenieur in diesem Unternehmen. Denn dort absolvierte er den praktischen Teil seines dualen Bachelorstudiums und an der Hochschule 21 in Buxtehude den theoretischen. Wegen des Masterstudiums Bauingenieurwesen kam er als Bachelorabsolvent schließlich nach Wismar. Inzwischen arbeitet der 29-Jährige gemeinsam mit seinem Projektteam an der Umsetzung großer Infrastrukturprojekte in Hamburg.
Der Schweriner Innovationspreis
Seit neun Jahren wird der Schweriner Innovationspreis während der Schweriner Wissenschaftswoche vergeben. Die Jury bestand in diesem Jahr aus einem Professor der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit Schwerin (HdBA), einer Professorin der Hochschule Wismar sowie einer der Internationalen Studien- und Berufsakademie (ISBA), Campus Schwerin, sowie Vertreterinnen des Vereins der Förderer von Hochschulen in Schwerin e. V. und der Stadtwerke Schwerin. Sie hatte am 9. November 2022 drei Preisträger aus sieben Bewerbungen ausgewählt. Jeder der Preise ist mit 500 Euro dotiert. Die Laudationes für die drei Preisträger wurden in diesem Jahr von Professorin Dr.-Ing. Daniela Schwerdt, Prorektorin für Forschung an der Hochschule Wismar, während der Eröffnungsveranstaltung der Schweriner Wissenschaftswoche gehalten.
Die Schweriner Wissenschaftswoche
Die Schweriner Wissenschaftswoche bezeichnet seit über 20 Jahren ein offenes Forum für die interessierte Öffentlichkeit – in besonderem Maße für Schüler, Studierende, Lehrende und Unternehmer. An fünf Tagen wird in Vorträgen und Workshops der aktuelle Forschungsstand zu relevanten Themen unserer Zeit aufgezeigt und es werden Anregungen für ein konkretes und nachhaltiges Handeln gegeben, in diesem Jahr unter dem Leitthema „Nachgefragt: Energie heute & morgen“. Informationen zu den beteiligten Partnern sowie dem aktuellen Programm für die gesamte Woche vom 21. bis zum 25. November 2022 können folgender Webseite entnommen werden: www.schweriner-wissenschaftswoche.de
Kontakt
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an
den Referenten der Prorektorin für Forschung Jan Oestreich
Telefon: 03841 753-78 75
oder per E-Mail: jan.oestreich@hs-wismar.de